Freeriden auf der Marmolada (3.343 m)

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Abenteuer auf dem Riesen der Dolomiten

Ich muss dazu sagen, dass ich gerade mit meiner Familie im Skiurlaub war. Das bedeutet normalerweise eher Pistenfahren – und die aktuellen Schneeverhältnisse lassen ja auch gar nicht mehr viel mehr zu. Ein paar Tourenvarianten auf der Marmolada – dem höchsten Berg der Dolomiten btw. – haben mich dann aber doch gereizt und nach einigem Überredungsaufwand konnte ich dann doch ein paar ambitionierte Mitfahrer zu einem kleinen Abenteuer überreden.

Ganz ohne Risiko war die Abfahrt nicht. Zwar herrscht zur Zeit so gut wie keine Lawinengefahr (Lawinen-Wahrnstufe 1), doch die Wolken und Nebelschwaden, die ihr hier auf den Bildern seht, waren tiefer im Tal unten teilweise schon ganz schön dicht, was die Sicht extrem erschwerte. Normalerweise würde ich bei schlechter Sicht nicht in unbekanntes Gelände fahren, aber wir hatten das Glück, einer Gruppe mit ausgebildetem Skiguide folgen zu können. Gut, der fand das natürlich nicht so ganz in Ordnung, dass wir ihm da einfach so unentgeltlich hinterherfahren, aber da kann man schon mal eine kleine Ausnahme machen. Und selbstverständlich hatten wir auch noch eine Karte mit dabei und und vorab ausführlich mit dem Gelände beschäftigt.

Los geht es rechts unterhalb der Bergstation runter von der Piste. Hier erwarteten uns neben dem Wahnsinnspanorama weite Hänge zum freie schwingen. Der Schnee ist zwar schon nicht mehr so pulvrig, das Fahren ist aber trotzdem ein Genuss!
Weiter unten treffen wir auf zwei herausragenden Felsen. Hier ist es wichtig, dass man sich in der Mitte zwischen den Felsen hält und nicht zu weit links Richtung Korblift abtriftet, denn dieser ist um diese Jahreszeit noch nicht in Betrieb und dann heißt es unten im Tal eine ganze Weile schieben. Zwischen den Felsen kann man sich entweder ganz links oder ganz rechts halten. In der Mitte kann es vor allem bei schlechten Schneeverhältnissen durch herausragende Felsbrocken gefährlich werden. Wir entscheiden uns für die linke Variante. 1. Weil es hier ein bisschen flacher ist und man weiter schwingen kann und 2. weil besagter Guide sich mit seiner Gruppe genauso entschieden hat.

Unterhalb der Felsen müssen wir kurz pausieren, da eine Wolke reinzieht und uns für einige Zeit fast jegliche Sicht nimmt. Zum Glück verzieht sie sich wieder und wir können weiterfahren. Nach einem steileren und engeren Stück zwischen kleinen Felsen und erstem Baumbestand, treffen wir auf einen Pfand am Rande des Fedaia Stausees, wo wir auch unseren Guide samt Gruppe wieder treffen. Jetzt müssen wir noch ein Stück schieben, steigen und skaten, bis wir das Rifugio Passo Fedaia erreichen, wo wir unser verschwitzten Rücken am Ofen trocknen können.