Grünten Überschreitung (1783m)

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Heiße Gipfeltour

Am Sonntag fand das Monthly Hiking der North Face-Communiity von München statt. Und obwohl ich eine Woche vor der Tour bereits Schwierigkeiten hatte, noch einen Platz im Bus zu ergattern, hatte einige Outdoor- Ambitionierte aufgrund der vorhergesagten Temperaturen wohl doch der Ehrgeiz verlassen. Biis zu 30 Grad waren prognostiziert und so kam es, dass statt unseres Abenteuerbusses die Ufer der bayerischen Seen voll waren.
So gab es eben mehr Platz für uns, sowohl im Bus, als auch auf dem Berg. Ich weiß nicht, wie voll die Route an einem "normalen" Sonntag ist, aber dafür, dass der Grünten anscheinend normalerweise ein beliebtes Ausflugsziel der Kemptner ist, war ich angenehm überrascht. Keiine Karawanen und auch bei der Rast im Grüntenhaus waren wir mit unseren circa 38 Mann eigentlich die einzigen, die die Bar blockierten.

Jetzt aber zur Tour:
Wir starten in Burgberg zunächst auf einer geteerten Straße, die steil den Berg hinaufführt (die Karte zur Tour findet ihr ganz unten). Nach circa einem Kilometer stoßen wir auf einen Waldweg. Von hier an geht es über Wurzeln und Schotter doch recht steill und zügig durch den Wald. Man merkt, dass wir mit Trailrunnern unterwegs sind, die sofort die dynamische Spitze der Gruppe bilden. Ich bin froh, als mich schließlich alle Super-Athleten überholt haben und ich mich in der gemächlicheren Mitte der Gruppe ansiedeln kann. Der Weg macht Spaß, doch die Temperaturen setzen mir zu.
Zum Glück legen wir regelmäßig Trinkpausen ein, denn der Schweiß rinnt uns in Sturzbächen von Stirn und Schläfen und ich wünsche mich ein bisschen auf einen Gletscher, wo es zwar warm, aber eigentlich niemals richtig heiß werden kann. Und auch Cooper, unser vierbeiniger Begleiter, stürzt sich sofort ins kühle Nass, als wir auf unserem Weg den Wustbach kreuzen.
Als wir nach knapp 1 1/2 Stunden aus dem Wald herauskommen, wird es sogar noch heißer. 27 Grad misst mein Handy hier. Aber jetzt befinden wir uns bereits auf der Zielgeraden zum Grüntenhaus, wo wir uns eine kleine Pause mit erfrischenden Getränken und einen Snack gönnen. Die Aussicht ist wunderschön und die Sonne und ein frisches Lüftchen trocknen uns die verschwitzten T-Shirts.

Frisch gestärkt geht es weiter Richtung Gipfel. Die Sonne brennt uns auf Köpfe und Schultern und bei den ersten, unvorsichtigen Sonnenanbetern werden unschöne Rötungen sichtbar. An einem Tag wie heute hilft nur maximaler Sonnenschutz und nachcremen!
Nach circa 20 Minuten erreichen wir die Sendestation. Von hier aus hat man einen wahnsinnig schönen Ausblick über das gesamte Allgäu bis hin zum Bodensee. Danach geht es noch einmal hinunter in eine kleine Senke und wieder hinauf zum Jägerdenkmal.
Bis hierhin haben wir etwa 930 Höhenmeter und 4,,5 Kilometer zurückgelegt. Von jetzt an geht es wieder bergab. Zunächst bei sehr leichtem Klettern über felsiges Gelände, danach auf einem Schotterweg über die Skipiste bis zur Grüntenhütte. Da ein leichter Wind aufgekommen ist und der Abstieg wesentlich weniger anstrengend ist als der Aufstieg sind wir nun locker fröhlich unterwegs und können viele Bilder machen :)

Der Abstieg über circa 850 Höhenmeter und 6 Kilometer dauert noch etwa 1 1/2 Stunden. Hier kann man sich seine Route relativ frei über die Skipisten und Forst- und Weidewege suchen. Unterwegs begegnen uns Kühe und Esel. Insgesamt ist das Gellände hier flacher und lieblicher als auf der Südseite. Auch ein paar gute Kletterfelsen können wir auf unserem Weg entdecken. Wer weiß, vielleicht kommen wir bald mit einem anderen Vorhaben hierher.
Insgesamt eine schöne, mittellschwere Tour, die für durchschnittlich trainierte Wanderer gut machbar ist. Wir haben, abzüglich unserer Pause, knapp vier Stunden gebraucht. Man kann sich aber beim Aufstieg gut auch etwas mehr Zeit lassen, weshalb ich im Normalfall eher mit 4 1/2 bis 5 Stunden rechnen würde.
Erfahrt hier, worauf ihr beim Wandern in hochsommerlicher Hitze unbedingt achten solltet.